Konzept

Wir bieten Kindern eine Schule, in der sie ihr Potenzial entfalten sowie ihre Begeisterungsfähigkeit und Entdeckungsfreude ausleben und weiterentwickeln können. Wir verzichten bewusst auf Hausaufgaben und Prüfungen.


Pädagogisches Konzept

Das Potenzial und die Interessen jedes einzelnen Kindes bilden die Basis fürs erfolgreiche, engagierte Lernen. In unseren vielfältigen Lernumgebungen erkennen und fördern wir durch gezieltes Beobachten die individuellen Bedürfnisse und Stärken der Schüler*innen und schaffen die Rahmenbedingungen, damit jedes Kind seine Stärken weiterentwickeln und seine Persönlichkeit entfalten kann.

Geführte Sequenzen und individuelles Lernen

Wir stellen hohe Ansprüche an die Qualität und Nachhaltigkeit der Lernprozesse. Im Coaching-Gespräch bespricht, evaluiert und plant die Lernbegleitung den individuellen Lernweg und die Lernstrategien mit jedem einzelnen Kind. Die Lernbegleitenden ermöglichen den Schülerinnen und Schülern verschiedene Lernzugänge.
Das intrinsisch motivierte, selbstorganisierte Lernen ergänzen wir mit geführten Sequenzen zu den Interessengebieten der Kinder und den Lehrplanzielen.

Umgang miteinander

Wir begegnen den Kindern auf Augenhöhe. Eine respektvolle Haltung und Kommunikation ist uns sehr wichtig. Wir begleiten die Kinder bei sozialen Auseinandersetzungen und leben ein achtsames Miteinander vor.

Praktische Umsetzung des pädagogischen Konzepts

Hier könnt ihr lesen, wie unser Konzept in diversen Schulsituationen ganz konkret im Alltag umgesetzt wird.

Altersdurchmischtes Lernen

Die Schülerinnen und Schüler lernen an der Schule Quadrius mit- und voneinander. Wir nutzen die Heterogenität als Chance und unterstützen die Kinder darin, ihr Wissen und ihre Stärken anderen Kindern zur Verfügung zu stellen und sich so gleichzeitig als Lehrende und Lernende zu erleben. Das verbindet das individuelle Lernen mit dem sozialen Lernen und gibt dem Kind die Möglichkeit, sein Gelerntes zu festigen und seine Hypothesen zu überprüfen.


Basisstufe (ca. 4-8 Jahre)

Die Basisstufe verbindet den Kindergarten und die ersten beiden Primarklassen. Nicht das Alter, sondern der Entwicklungsstand des Kindes ist dafür entscheidend, wann es beginnt, das abstrakte Lesen, Schreiben und Rechnen zu üben. Die Kinder lernen in diesem Alter durch Zuschauen bei den älteren Kindern und den Erwachsenen. Ausserdem stehen das handelnde Lernen und ganzheitliche Begreifen im Vordergrund. Während des freien Spiels im Rahmen der selbständigen Arbeit entwickeln sich Interessen, die zum systematischen und konzentrierten Lernen überleiten. Basierend auf den gemachten Beobachtungen schaffen die Lernbegleiter*innen Inputs (z.B. neues Material, eine Sequenz oder einen Ausflug), welche die Interessen der Kinder mit neuen Herausforderungen verknüpfen.

Mittelstufe (ca. 9-12 Jahre)

Die Mittelstufe verbindet die 3. bis 6. Primarklasse. In der Mittelstufe steht die selbstorganisierte Arbeit im Vordergrund. Die Kinder entscheiden weitgehend selber, an welchen Kompetenzen sie wann und wie lange arbeiten möchten. Ist ein Kind damit überfordert oder kann es sich nicht selbst organisieren, trifft die Lernbegleitung im Coaching-Gespräch mit dem Kind individuelle, verbindliche und später überprüfbare Lernvereinbarungen.
Viele Kompetenzen eignen sich die Schülerinnen und Schüler durch die Arbeit während den frei gewählten Projekten an. Ein Projekt kann fächerspezifisch oder fächerübergreifend zu jedem möglichen Thema sein und kurz oder lange dauern.

Oberstufe (ca. 13-16 Jahre)

Die Oberstufe führt den Weg der Mittelstufe weiter. Nebst der individuellen Arbeitszeit finden geleitete Sequenzen und Sprachunterricht sowie Projektarbeit statt. Die Kompetenzraster und das Portfolio dienen der Dokumentation der Lernkompetenzen und des Lernprozesses. Neu dazu kommen jährlich mehrere Spezialwochen zu spezifischen Themen aus dem Bereich Natur, Mensch, Gesellschaft sowie Musik, während deren die Jugendlichen gemeinsam, in Kleingruppen und individuell ein spezifisches Thema ergründen.
Ein wichtiger Schwerpunkt in der Oberstufe ist die Vorbereitung auf den nachfolgenden Lebensabschnitt: Wo sind meine Stärken und Leidenschaften, wie möchte ich diese in Zukunft ausleben, was braucht ich dazu, damit mir dies gelingen kann und wie erreiche ich dies? Die Jugendlichen werden dazu in individuellen Coachinggesprächen begleitet und von den Lernbegleitenden unterstützt.


Lernumgebung

Kinder wollen wissen, können und lernen. Sie benötigen dafür – neben unterstützenden Menschen – eine spannende, vielschichtige Umgebung mit unterschiedlichen Themen und vielen Möglichkeiten, sich Inhalte anzueignen. Dementsprechend haben wir die Räumlichkeiten unseres Schulhauses eingerichtet:

Fotos: Tim Rieder


Häufig gestellte Fragen

Wir Menschen kommen als Individuen zu Welt. Wer mehrere Kinder hat, weiss, wie verschieden sie sein können, obwohl sie die gleichen Eltern und ähnliche Rahmenbedingungen haben. Kein Mensch hat die gleichen Veranlagungen, das gleiche Potenzial und die gleichen Interessen wie ein anderer Mensch. Da scheint es absurd, zu denken, dass alle Menschen auf die gleiche Art und im gleichen Tempo die gleichen Inhalte lernen sollen.

Idealerweise wird Lernen im Gehirn mit Freude verknüpft. Freude und Begeisterung kommen dann, wenn wir ein Thema, einen Weg und den Zeitpunkt für ein Projekt oder eine Aufgabe selber wählen dürfen und an einer Aufgabe dran bleiben dürfen, bis wir damit fertig sind oder eine Pause brauchen. Kinder lernen niemals etwas, nur weil es für die Zukunft relevant ist – es braucht immer eine Relevanz für das aktuelle Leben des Kindes. Kinder lernen Neues schnell und einfach in der „sensiblen Phase“ (Begriff von Jean Piaget und Maria Montessori), also wenn sie reif dafür sind. Schliesslich brauchen Kinder liebevolle Vorbilder, die selber gern lernen und sich entwickeln wollen. Und wohl das Wichtigste: Das Kind weiss, dass es ein guter Lerner bzw. eine gute Lernerin ist - es weiss, dass es fähig ist, sich anzueignen, was es braucht. Damit kommen wir zur Welt und es gilt, dies zu erhalten. Auch gibt es wohl nichts Effizienteres zum Lernen als das kindliche Spiel!

Der Alltag an der Quadrius Schule gestaltet sich auf den einzelnen Stufen etwas unterschiedlich:
In der Basisstufe beschäftigen sich die Kinder von ihrem Eintreffen am Morgen bis zum Znünikreis mit dem freien Spiel und Tun (das kann bei uns alles sein – forschen, spielen, gestalten, turnen, rechnen, bauen,...); die älteren Kinder besuchen zudem den Schafficlub, in dem sie gezielt Rechnen, Lesen und Schreiben lernen - jedes Kind in seinem eigenen Tempo und mit Übungen, die seiner Lernweise entsprechen. Dem gemeinsamen Znünikreis folgt die Pause auf dem Pausenplatz und im Garten. Danach finden sogenannte Inputs statt, in denen die Lernbegleitenden mit den Kindern ganz unterschiedliche Themen erarbeiten - jedes Kind darf wählen, bei welchem der drei angebotenen Inputs es mitmachen will. Vor der Mittagspause haben die Kinder noch einmal Gelegenheit zum Freien Spiel und Tun und es wird zusammen aufgeräumt.
In der Mittelstufe arbeiten die Kinder am Morgen zunächst in einer stillen Atmosphäre an ihren zusammen mit dem Coach festgelegten individuellen Lernzielen. Nach der Pause folgen auch hier die Inputs, in denen jedes Kind aus drei Themen eines auswählen wählen darf, das dann zusammen mit der jeweiligen Lernbegleitung erarbeitet wird. Nach den Inputs folgt bis zur Mittagspause die Projektzeit, in der die Kinder an den gerade angebotenen Input-Themen weiterarbeiten, wenn es sie "gepackt" hat, oder sich in eigene Projekte zusammen mit anderen oder alleine vertiefen. Nach der Mittagspause steht wiederum projektbezogenes Arbeiten bzw. Gestalten oder Turnen auf dem Programm.
In der Oberstufe wird der Vormittag v.a. für individuelles Arbeiten an den Lernplanzielen genutzt, die jedes Kind je nach Tempo und Lernstand individuell mit dem jeweiligen Coach festlegt. Regelmässig finden auch gemeinsame Lektionen zu einzelnen Kernfächern wie Mathematik, Deutsch, Englisch oder Französisch statt. Wichtig ist in der Oberstufe die gemeinsame und individuelle Planung und Reflexion des Lernstoffs und Lernstands, die 1x wöchentlich stattfindet. Nach der Mittagspause steht wie in der Mittelstufe projektbezogenes Arbeiten bzw. Gestalten oder Turnen auf dem Programm. Die Oberstufe weicht jedoch mehrere Woche pro Jahr von diesem Alltagsschema ab, wenn spezifische Themenwochen stattfinden, z.B. zu Natur und Technik, Räume Zeiten und Gesellschaft, Musik oder zur beruflichen Orientierung.

Wir stützen uns auf die erprobten Konzepte verschiedener innovativer Schulen. Insbesondere benützen wir die Instrumente der GrundacherSchule in Sarnen sowie des infans-Konzepts. Dazu integrieren wir Konzepte diverser Forschender und Pädagog*innen für unsere Haltung gegenüber den Kindern und unsere Herangehensweise an das Lernen in unserer Schule. Diese basieren insbesondere auf der pädagogischen Interessenstheorie (im Zentrum steht die Bedeutung von persönlichen Interessen und deren Effekt auf die Lernmotivation der Kinder), der beziehungsorientieren Pädagogik (im Zentrum steht die Bedeutung einer vertrauensvollen und tragfähigen Beziehung zwischen Lernbegleitung und Lernenden für ein positives Lernklima) und der Selbstbestimmungstheorie (im Zentrum steht die intrinsische Motivation und deren Konsequenz auf das Wohlbefinden und die Leistung der Schüler*innen).

Vielleicht nicht. Für ein Kind, das sich in vorgegebenen Strukturen sehr wohl fühlt und dem die Volksschule leicht fällt, stellt sich vermutlich die Frage nach einer Alternative nicht. Uns ist es sehr wichtig, dass nach einem Besuchstag und einem ausführlichen Gespräch sowohl die Eltern als auch die Kinder ein gutes Gefühl haben. Weil wir die Kinder individuell und wertfrei begleiten können, haben aber grundsätzlich alle Charaktere, Eigenheiten und Interessen bei uns Platz. Unsere Schule hat den Vorteil, dass sie Kinder mit Lernbehinderungen nicht überfordert und Hochbegabte nicht unterfordert. Wirklich wichtig aber ist die Haltung beider Elternteile: sie müssen dem Kind das Vertrauen schenken, dass es sich selbständig entfalten kann.

Wenn beim Lernen von anderen Druck erzeugt wird, rücken negative Szenarien wie Scheitern und Versagen in den Vordergrund. Die Gefahr besteht, dass unter Druck Gelerntes mit schlechten Emotionen verknüpft wird, was zur gänzlichen Abneigung von Lerninhalten führen kann. Die Kinder verlieren die Lust am Lernen. Im Gegenzug steigert sich die Angst, Fehler zu machen. Lernen ist nun plötzlich nichts mehr Cooles. Es ist mühsam, anstrengend, unnötig. Manche Kinder verlieren die Lust am Lernen ganz plötzlich, andere eher schleichend, über neun Schuljahre verteilt. Die wichtigste Aufgabe der Schule besteht darin, den Schülerinnen und Schüler die Lust am Lernen nicht zu nehmen, bzw. sie nicht am Lernen zu hindern!
Wir fordern die Kinder aber durchaus heraus und muten ihnen neue Lerninhalte zu. Sie dürfen diese anpacken, ohne Angst vor dem Scheitern haben zu müssen.

Ja. Kinder sind neugierig, kreativ und enthusiastisch. Für sie gibt es nichts Schöneres als zu lernen, da sie alles wissen und können möchten. Sie ahmen nach, sie lassen sich inspirieren. Wie ihre Lebenswelt immer grösser wird, wird ihr Wissen über diese Welt immer grösser. Kinder lernen, indem sie leben, ganz nebenbei. Weil sie automatisch damit in Kontakt kommen, wollen sie lesen, schreiben und rechnen. Auch Physik und Chemie wird sie irgendwann interessieren, Biologie natürlich, Politik sicher auch. Sie werden wissen wollen, was für Religionen es gibt und was sie voneinander unterscheidet. Wie das mit dem unendlichen Universum genau funktioniert. Und wie sich die englische Sprache verstehen lässt, in welcher die Lieblingsband ihre Lieder singt.

Lernen geschieht in Alltagssituationen. Kinder stossen auf neue Situationen und Themen, die sie erkunden möchten. Und auf Anforderungen, denen sie gerecht werden wollen. Sie lernen Dinge, die in konkreten Situationen unmittelbar nützlich für sie sind. Also benötigen sie eine reiche, vielfältige, lebensnahe, spannende Lern- und Spielumgebung. Und sie brauchen Menschen an ihrer Seite, die sie respektieren, die ihnen Freiraum gewähren, aber doch mit Rat und Tat beiseite stehen. Damit die Kinder sich auf ihre Art, in ihrem Tempo, mit ihren Präferenzen entwickeln dürfen.

Ja, das kann passieren. Gleiches geschieht auch an herkömmlichen Schulen. Wenn Kinder sich mit Themen beschäftigen, für die sie sich nicht interessieren, bedeutet das nicht, dass sie die entsprechenden Inhalte nachhaltig lernen. Viele Schüler und Schülerinnen lernen nur für die nächste Prüfung und vergessen die Inhalte anschliessend wieder.

Es gibt aber durchaus Lerninhalte, die sehr wichtig sind, und die Kinder auch an unserer Schule lernen müssen. Diese sind in den Kompetenzrastern sichtbar. Die Lernbegleiter*innen entwickeln Angebote, welche die verschmähten Lerninhalte mit den Interessen der Kinder verknüpfen. Im Coaching-Gespräch können die Lernbegleitenden mit einzelnen Kindern individuelle Lernvereinbarungen treffen und die Kinder bei ihren Prozessen begleiten.

Das können wir nicht garantieren – genau so wenig wie die Volksschule. Nicht jedes Kind bringt die Fähigkeiten (und das Interesse) mit, ein Gymnasium zu besuchen. Aber jedes Kind bringt eine grosse Palette an Fähigkeiten mit ins Leben – und wir können garantieren, diese zu würdigen und ihnen Raum zu geben. Die Erfahrung von ähnlichen Schulen zeigt, dass Kinder keinerlei Probleme haben bei der Berufswahl. Sie wissen, was sie können (und was nicht), kennen verschiedene Lernstrategien, sind noch immer neugierig und haben ein hohes Selbstvertrauen. Ist ein Kind von sich aus motiviert, eine Kanti zu besuchen

Lernbereiche ergeben sich oftmals aus der Notwendigkeit, bestimmtes Wissen oder bestimmte Fertigkeiten zu erlangen, um in alltäglichen Lebenssituationen und in der Interaktion mit anderen zurecht zu kommen. Jedes Kind erhält zu jedem Fachbereich seine persönlichen Kompetenzraster, wo alle Lehrplanziele des Kantons Aargau sichtbar sind. Die Lernbegleitenden helfen dem Kind im Rahmen des individuellen Coaching-Gesprächs, die entsprechenden Lernmaterialien oder passenden Projekte zu finden.

Auf weitere Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man erlernen kann, stossen die Kinder aufgrund persönlicher Interessen, denen sie nachgehen und sich dabei tiefergehend mit Themen befassen. Die Schule hat einen reichen Fundus an spannendem Material zu diversen Lerninhalten – er wird ständig erweitert. An Schulversammlungen wird diskutiert, worüber die Schülerinnen und Schüler mehr wissen möchten, dann werden Fachpersonen eingeladen oder besucht. Jedes Thema öffnet viele neue Türen.

Der Austausch unter den Kindern und mit dem Lernbegleitungsteam sorgt weiter dafür, dass die Lerninhalte ihre verdiente Präsenz bekommen. Durch das altersdurchmischte Lernen werden Kinder zu Experten auf ihrem Interessensgebiet, sie können ihre Mitschülerinnen und Mitschüler inspirieren, ihr Wissen weitergeben (die Qualität der Lernprozesse wird dadurch enorm gesteigert) und Inputs und Ideen annehmen.

Es ist unmöglich, innerhalb einer Schule Experten für alle denkbaren Themenbereiche zu haben. Jedoch stehen den Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl unterschiedlichster Informationsquellen zur Verfügung: Sachbücher, Lehrbücher, Spiele, das Internet, aber auch ausserschulische Lernorte wie Museen, Bibliotheken, Läden, Unternehmen oder die Natur. Die Lernbegleiterinnen und -begleiter unterstützen die Kinder bei der Erschliessung dieser Ressourcen. Zu wissen, wie man sich die notwendigen Informationen holt und sich Fähigkeiten aneignet ist eine sehr wichtige Kompetenz!

In der Schweiz, in Europa und weltweit gibt es unzählige gute Beispiele für das Gelingen von Schulen, die nach dem Konzept des individuellen, eigenverantwortlichen Lernens arbeiten. In der Schweiz haben in den letzten 20 bis 30 Jahren beispielsweise die GrundacherSchule in Sarnen oder die Schule Monterana in Degersheim wunderbare Arbeit geleistet. Ob im In- oder Ausland, der Tenor ist immer derselbe: Aus ehemaligen Schülerinnen und Schülern von Schulen mit ähnlichem Konzept werden verantwortungs- und selbstbewusste Erwachsene, die – da sie ihre Bildung nie als die Verantwortung eines anderen, sondern als ihre eigene angesehen haben – auch nach der obligatorischen Schulzeit gerne neue Sachen lernen. Die Berufe, die sie nach ihrer Schulzeit erlernen und ausüben sind sehr unterschiedlich – es zeigen sich in der Verteilung kaum Unterschiede gegenüber der öffentlichen Schule.

Unsere Kinder brauchen eine Ausbildung für eine dynamische und komplexe Zukunft. In dieser werden eigenständiges Denken, Neugier, Kreativität, Teamgeist und das Vertrauen in die eigenen Stärken essenziell sein. Diese Kompetenzen geben wir unseren Abgängerinnen und Abgängern mit auf den Weg.

Nein. Steiner und Montessori haben vor gut 100 Jahren in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet. Sie haben Schulen geschaffen, in welchen die Entwicklung des Kindes im Zentrum steht. Wir übernehmen die Elemente, welche auf Grund der aktuellen Forschung für die Lernentwicklung der Kinder förderlich sind. In Montessori-Schulen bestimmen die Kinder selbst, wann sie sich mit welchen Lerninhalten beschäftigen. Jedoch sind die zur Verfügung stehenden Materialien beschränkt und dürfen nur auf eine vorgegebene Art und Weise gebraucht werden. Unser Lerninventar besteht unter anderem auch aus Montessori-Material , da sich dieses ausgezeichnet zum individuellen, selbständigen Lernen eignet. Es ist aber nur ein kleiner Teil der vielfältigen Lernumgebung.
Von Rudolf Steiner übernehmen wir die ganzheitliche Betrachtung des Menschen und die Wichtigkeit von Ritualen im Alltag der Kinder. In Steiner-Schulen werden die Kinder jedoch in Jahrgangsklassen unterrichtet und nebst individualisierenden Elementen sollen die Kinder der gleichen Klasse grundsätzlich am gleichen Tag zur gleichen Zeit die gleichen Inhalte lernen. Hier unterscheiden wir uns klar von Steiner-Schulen: Wir mischen die Kinder und sie lernen in ihrem eigenen Tempo.

Langeweile ist kein Problem, das es zu bekämpfen gilt, sondern Ausdruck eines wichtigen Selbstfindungsprozesses. Beinahe jeder erlebt Phasen von Langeweile an der Schule. Mit Langeweile klarzukommen ist ausgesprochen wichtig. In diesem Prozess beginnen sich Kinder mit grossen Fragen zu beschäftigen: Was ist mir wichtig? Was möchte ich machen? Wer bin ich eigentlich? Warum kann ich nichts finden, das mich interessiert? Langeweile ist eine wichtige Einrichtung unseres Gehirns, um nach grosser geistiger Anstrengung den Zugang zur Kreativität wieder zu finden.
Für die Schülerinnen und Schüler bietet sich in solchen Momenten die Chance, viel über sich und ihr Leben herauszufinden. Unsere Lernbegleiterinnen und -begleiter sind sich dessen bewusst und gehen in solchen Phasen vorsichtig mit ihren Inputs um.

Ja, selbstbestimmtes Lernen kann für manche Kinder schwierig sein. Deshalb lassen wir die Kinder nicht alleine, sondern begleiten sie intensiv bei diesem Prozess und helfen, wann immer es nötig ist. Je länger ein Kind in unsere Schule geht, desto besser kann es damit umgehen und desto mehr Verantwortung übernimmt es dabei.

Unsere Schule hat feste Regeln, die für alle verbindlich sind. Sie werden wenn möglich zusammen erarbeitet und deshalb auch gerne eingehalten. Wir nehmen aber insofern eine antiautoritäre Haltung ein, als dass wir den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe begegnen.